Freitag, 08. Oktober 19:00 Uhr – Sirenenalarm für die Feuerwehr Ligist „Heizraumbrand im Polsterlkino – 7 vermisste Personen“, das waren die ersten Informationen von Florian Voitsberg an die Feuerwehr Ligist.
Am Einsatzort angekommen verschaffte sich Einsatzleiter BM David Traumüller einen Überblick über die Schadenslage und holte Informationen von der Notruferin ein. Zeitgleich rüsteten sich zwei Atemschutztrupps der Feuerwehr Ligist für die Brandbekämpfung und Menschenrettung aus.
Die Mannschaft des SRF Ligist bereitete auf der Hinterseite des Brandobjekts den Wasserwerfer vor.Nach Beurteilung der Schadenslage durch den Einsatzleiter wurden die Feuerwehren Steinberg, Krottendorf und Hallersdorf nachalarmiert. Zeitgleich zur Nachalarmierung traf das Einsatzleitfahrzeug des Bereichsfeuerwehrverbandes Voitsberg – stationiert bei der Feuerwehr Mooskirchen – am Marktplatz ein um die Einsatzleitung zu errichten.
Beim Einsatzleitfahrzeug, das von Kameraden der FF Ligist besetzt wurde, erhielten die eintreffenden Feuerwehren ihreEinsatzbefehle und nahmen ihre Positionen rund um das Brandobjekt ein. Die Atemschutztrupps der jeweiligen Feuerwehren meldeten sich beim inzwischen errichteten Atemschutzsammelplatz vor der Kirche und warteten auf ihren Einsatzbefehl. Die Aufgabe der Feuerwehr Steinberg war es das TLF Ligist mit Wasser zu versorgen, die Feuerwehr Krottendorf stellte die Wasserversorgung für den Wasserwerfer des SRF Ligist sicher. Die Feuerwehr Hallersdorf richtete in der Zwischenzeit den Sanitätsplatz für die verletzten Personen ein.
Um die Wasserversorgung für die Löscharbeiten sicherzustellen und weitere Atemschutztrupps für die Menschenrettung zur Verfügung zu haben, wurde erneut eine Alarmstufenerhöhung befohlen und somit die Feuerwehren Gaisfeld, Mooskirchen und Söding alarmiert. Die Feuerwehr Mooskirchen saugte mit der Tragkraftspritze am Ligistbach an. Gemeinsam mit der Feuerwehr Gaisfeld wurde eine ca. 300 Meter lange Zubringleitung gelegt um die Löschwasserversorgung beim Brandobjekt sicherzustellen. Aufgrund der Steigung und der Entfernung von der Wasserbezugsquelle bis zum Brandobjekt wurde die Fahrzeugpumpe des HLF Gaisfeld zur Drucksteigerung des Löschwassers zwischengeschalten.
Unterdessen suchten sieben Atemschutztrupps der Feuerwehren Hallersdorf, Krottendorf, Ligist, Gaisfeld, Steinberg und Söding das Brandobjekt nach vermissten Personen ab. Im komplett verrauchten Objekt – unter widrigsten Sichtbedingungen – konnte eine Person nach der anderen gerettet werden.
Nach circa einer Stunde konnte vom Einsatzleiter „Brand aus“ und „Alle Personen gerettet“ gemeldet werden.
Bei der Schlusskundgebung vor dem Ligister Rüsthaus wurden die eingesetzten Feuerwehren durch den Einsatzleiter BM David Traumüller über den gesamten Übungseinsatz informiert. Der Kommandant der FF Ligist, HBI Mark Wibner, begrüßte zahlreiche Ehrengäste. Unter ihnen seitens der Gemeinde Ligist Bgm. Johann Nestler, Vzbgm. Roman Neumann, Vzbgm. OBI a.D. Günther Queder sowie den gesamten Gemeinderat, vom Bereichsfeuerwehrverband Voitsberg Bereichsfeuerwehrkommandant LFR Christian Leitgeb, dessen Stellvertreter BR Klaus Gehr, EDVBeauftragten HBI dV Hendrik Wolf sowie den Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit ABI dV Artur Holawat. Weiters begrüßte er ELFR Bgm. Engelbert Huber, Kommandant des Abschnitts 3 ABI Josef Pirstinger sowie von der Bezirkshauptmannschaft Voitsberg Katastrophenreferent Harald Fürpaß.
Wibner bedankte sich bei seinen beiden Zugskommandanten OBM Andreas Hammer und BM David Traumüller, die „wirklich Herzblut in diese Übung gesteckt haben“.
In seinen Grußworten erinnert ABI Josef Pirstinger daran, dass wir dieses Jahr bereits zweimal eine derartige Großschadenslage bewältigen mussten. Diese beiden Einsätze waren zu Tageszeiten wo die Einsatzbereitschaft sehr stark ist. Unter Tags – wo viele ihren Beruf ausüben und nicht in der Nähe ihres Rüsthauses sind – zählt jeder Einzelne. Daher appellierte er daran auch abseits von Abschnittsübungen feuerwehrübergreifende Übungen und Ausbildungen zu veranstalten.
Bereichskommandant LFR Christian Leitgeb bedankte sich für die Einladung zu dieser Übung und gratulierte allen zur erfolgreichen Durchführung. Er selbst freut sich, dass nach 19 langen Monaten immer mehr spürbar wird, wie die Ausbildung und der Übungsbetrieb in den Feuerwehren wiederhochgefahren werden.
Bürgermeister Johann Nestler freute sich, dass erstmals auch der gesamte Gemeinderat bei einer Abschnittsübung dabei sein konnte. In seinen Grußworten bedankte er sich für die professionelle Arbeit der Wehren sowie für die ständige Einsatzbereitschaft. Auch in den schwierigen Zeiten der Pandemie freiwillig für die Gemeinschaft und die Bevölkerung Zeit zu opfern, bedarf großer Anerkennung.
Ein großer Dank an die Ligister Bevölkerung, die diese Übung mit großem Interesseverfolgt hat.